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LIFE-Natur-Projekt-Maßnahmen

Wichtiges Projektziel war es, die Bedingungen in der Mainaue als europaweit bedeutsames Zug-, Rast- und Brutgebiet für Vögel zu verbessern. Dies gilt ganz besonders für die Brutgebiete von Röhricht- und feuchtwiesengebundenen Vogelarten. Geeignete Maßnahmen waren das Abschieben von Uferbereichen zur Herstellung von Flachwasserzonen, die Einsaat von Ackerflächen zur Wiederherstellung von Grünland oder die Anlage von flachen Mulden zur Wiedervernässung. In kleineren Gebieten haben sich Sandmagerrasen und Auwälder etabliert.

 

Flachwasserzonen - "Tischlein deck dich" für Vögel

Eine deutliche Aufwertung der ehemaligen Kiesgruben konnte durch Anlegen von Flachwasserzonen erreicht werden. Gerade Watvögel nutzen besonders gerne flache Uferbereiche zur Nahrungssuche. Solange die flachen Ufer bleiben, brüten spezielle Vogelarten wie z.B. der Flussregenpfeifer in diesen Bereichen. Beim Abbau von Sand und Kies entstehen meist nur steil abfallende Uferbereiche, die für viele Vogelarten kaum einen Nutzen besitzen.

Am Hochreinsee wurden über 2 ha Flachwasserbereiche geschaffen.

Flussregenpfeifer sind auf Flachwasserzonen angewiesen.

An vier Gewässern wurden umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt.

Heublumensaat - Artenreiche Entwicklung

Eine sehr effektive Möglichkeit, Ackerflächen in ökologisch wertvolles Grünland umzuwandeln, ist die Heublumensaat. Auf noch intakten Wiesen oder Magerrasen wurde im Hochsommer Heu geerntet und in einer dünnen Schicht auf die erworbenen Ackerflächen aufgetragen. Das ausgestreute Heu enthielt die Samen der Pflanzen, die für die zu entwickelnden Auenwiesen charakteristisch sind. Dadurch wurde die Entwicklung zu den gewünschten Wiesengesellschaften stark beschleunigt.  

Heublumensaat auf frisch vorbereiteter Fläche.

Spender- und Empfängerflächen unterscheiden sich heute kaum noch.

Ruhezonen - Ruhige Bereiche zum Brüten und Rasten

Bereiche, die als Brut- und Rasthabitat für seltene Vogelarten dienen, wurden durch ungelenkte Freizeitaktivitäten ökologisch abgewertet. Eine sehr wirksame Methode der Beruhigung von Gewässerrändern ist der Wegerückbau. Am Nordrand des Kleidersees wurde ein nicht mehr benötigter Schotterweg so umgestaltet und in eine Weidefläche integriert, dass er nicht mehr von Fahrzeugen benutzt werden kann. Auch eine Umgestaltung des Uferrandes hatte zur Folge, dass dieser Bereich nicht mehr durch Freizeitaktivitäten gestört wird.

Unzugängliche Uferbereiche am Kleidersee bei Augsfeld.

Zugvögel wie der Grünschenkel benötigen ungestörte Nahrungsflächen.

Pfade und Türme

Neben der Erhaltung und Entwicklung dieses hoch bedeutsamen Vogelschutzgebietes war und ist es ein wesentliches Anliegen dieses LIFE-Natur-Projektes, die Menschen gezielt an das Gebiet heranzuführen. Hierzu wurden zwei Natur-Erlebnispfade am Südrand des Hochreinsees und in der Nähe von Ziegelanger sowie zwei Beobachtungstürme am Sichelsee und bei Dippach errichtet, die Naturgenuss ermöglichen und gleichzeitig das Projekt erläutern.

Beobachtungstürme erlauben Einblicke in die "Vogelkinderstuben".

Am Sichelsee ist das Blaukehlchen regelmäßig zu sehen.

Radlspass für die ganze Familie - Unsere Radwege

Durch und um das LIFE-Natur-Projektgebiet verlaufen drei verschiedene Radwege - der Weinradwanderweg, der Mainaue-Radweg und der bundesweit bedeutende Main-Radweg. Kombinieren Sie verschiedene Abschnitte zu Ihrer ganz individuellen Radtour, von familienfreundlich bis sportlich. Zudem sind die Naturerlebniswege bei Ziegelanger bzw. am Hochreinsee und die Aussichtstürme bei Dippach bzw. am Sichelsee lohnende Ziele, für die man gerne Abstecher vom Main-Radweg oder dem Weinradweg in Kauf nimmt. Nähere Informationen entnehmen Sie unserer Broschüre "Die Natur im Maintal Life erleben".

Nicht nur Wildtiere lassen sich entlang der Radwege beobachten.